Hopfensiegel, Grafen und drei weiße Rosen in Mitten bitterer Armut – die 7. Klassen und die ukrainischen Schülerinnen und Schüler erleben am Wandertag das Mittelalter in Au hautnah!

Am ersten Wandertag in diesem Schuljahr konnten unsere 7.Klassen und die Klasse der ukrainischen Schülerinnen und Schüler das Mittelalter bei einer spannenden Führung durch den Markt Au hautnah erleben. Gestartet wurde mit drei „Marktstravanzern“ am schönen Hopfensiegelbrunnen am Marktplatz.

Zunächst wurden die wichtigsten Gebäude um den Marktplatz von Au benannt und Besonderheiten herausgestellt. Sehr anschaulich erfuhren dann unsere Jungs und Mädchen, welche Bedeutung das Hopfensiegel früher hatte und heute noch hat.

Dass Au vor 670 Jahren zum „Markt“ ernannt wurde, war für den Ort sehr wichtig, da diese Ernennung viele Rechte mit sich brachte. Auch heute noch wird dieser Tag in Au besonders gefeiert. 

Weiter ging es zum geheimnisvollsten Ort von Au, nämlich in den alten Kühlkeller. In diesen wurde im Mittelalter mithilfe von gehacktem Eis aus nahegelegenen Weihern das im Herbst und Winter gebraute Bier gelagert.

Der Weg führte die Gruppe dann über die Bürgergasse zum Färbergraben. Immer wieder lauschten wir den spannenden Erzählungen der Führerin, die besonders das arme Leben der Bauern und Leibeigenen, wie Mägde und Knechte schilderte. Sehr erstaunt waren unsere Schülerinnen und Schüler darüber, dass eben diese Menschen den großen Anteil in Au ausmachten. Im Vergleich zu den wenigen Bürgern der Stadt besaßen die Leibeigenen aber kaum Rechte.

Das „Wasserschloss“ beeindruckte uns anschließend durch seine auf Holzpfählen geständerte Bauweise und das imposante Aussehen. Vieles erfuhren wir über die Adeligen des Mittelalters und der Neuzeit, die in diesem Schloss wohnten und für Au von Bedeutung waren. Besondere Wappen der wichtigsten Grafen wurden uns gezeigt und erklärt. Drei weiße Rosen auf grünem Hintergrund trägt das Wappen von Au.

Weiter führte der Weg in die schöne Pfarrkirche, die dem HL. Vitus geweiht ist. Anschaulich erzählte die Stravanzerin das Martyrium des jungen 12jährigen Vitus.

Vielen Dank an unsere tollen drei Marktstravanzer! Eure Führungen waren super! Wir kommen im nächsten Jahr sehr gerne wieder zu euch.

Anja Schmidt