Synagogenbesuch der 6. Klassen

Wieso ist diese Menora neunarmig?

Diese Frage stellten sich auch die Schülerinnen und Schüler der beiden sechsten Klassen, die am Montag, den 27.06.22, gemeinsam mit ihren Begleitlehrkräften Frau Forster, Frau Stephan und Herr Reiger eine Exkursion nach Regensburg zur „Neuen Synagoge“ unternahmen. Der Rabbi und jüdische Religionslehrer Herr Kochan führte die Klassen durch die Synagoge, erklärte die Besonderheiten des Gebetshauses und verdeutlichte die Diversität der jüdischen Religiosität. Da sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des evangelischen und katholischen Religionsunterrichts sowie im Fach Ethik in der sechsten Jahrgangsstufe ausführlicher mit dem Thema „Judentum“ beschäftigen, war diese Führung eine gute Gelegenheit, um einen praxisnahen Eindruck zu bekommen. Denn Herr Kochan zeigte und erläuterte nicht nur die sakralen Bestandteile der Synagoge, er sang auch in hebräischer Sprache einen Abschnitt aus dem wichtigsten jüdischen Glaubensbekenntnis, das Schma Jisrael (zu deutsch „Höre, Israel!“). Schließlich wurde auch die Frage geklärt, warum die Menora in Regensburgs Synagoge neun Arme hat, wo sie doch eigentlich mit ihren sieben Armen an die Schöpfungsgeschichte erinnern soll, bei der die Welt in sieben Tagen erschaffen wurde. Es stellte sich bei diesem Leuchter heraus, dass es sich nicht um eine Menora, sondern um die Chanukkia handelte, dessen Kerzen zum jüdischen Chanukkafest entzündet werden.

Nach der Führung in der Synagoge ging es anschließend auf den Neupfarrplatz. Von dort aus machten die Schülerinnen und Schüler eine kleine Stadtrallye und entdeckten dabei viele jüdische Spuren in Regensburg, wie das Denkmal „Misrach“, das mittelalterliche Judenviertel, die „Judensau“ am Dom, das Gemälde von „David gegen Goliath“ am Goliathhaus sowie einige Stolpersteine, die an bestimmte jüdische Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen.

Stefan Reiger