Klarsicht-Mitmach-Parcour = Suchtprävention 9. Klasse

„Klar sehen, den Durchblick haben und sich nichts vormachen“

Unter diesem Motto durften die 9. Klassen in der letzten Woche je einen Tag lang in Gruppen im Rahmen des Suchtpräventionsprogramms unserer Schule den Klarsicht-Mitmach-Parcours bestreiten.

Das Thema Alkohol und Tabak standen im Mittelpunkt. Bei Rollenspiel, Quiz, Umfragen und vielen Diskussionen konnten sich die Schüler*innen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen einbringen.

Sehr vielfältig war das Angebot der Workshops:

  1. Station: „Das Tor der Entscheidung“:  Vier Einschätzungsfragen (z.B. „Hilft Alkohol beim Flirten?“) durften von jedem/r anonym beantwortet werden. Nach dem Parcours wurden die Fragen noch einmal gestellt, um zu sehen, wie sich durch die Informationen der Stationen die Meinung geändert hat. Erstaunlich war bei einigen Fragen das zweite Ergebnis!
  2. Station: „Zigaretten – nichts vernebeln“: Die Schüler*innen konnten nun Riesenzigaretten ziehen. Die aufgedruckten Schlagwörter gaben das Diskussionsthema vor. Perfekt abgestimmt auf die Alltagssituationen der Jungen und Mädchen konnten so spannende Inhalte, interessierte Fragen und viele gute Informationen rund um das Thema „Nikotin – Wirkung und Suchtpotenzial“  besprochen werden.
  3. Station: „Alkohol – alles im blauen Bereich“: Wie hoch ist der Alkoholgehalt von Bier im Vergleich zu Wein und zu Schnaps? Die wahren Zahlen beeindruckten die Schüler*innen und sie stellten fest, wie schädlich Alkohol  ist und wie schnell man in eine Alkoholabhängigkeit kommt. Außerdem gab es viele wichtige Informationen zum Trinkverhalten. Diese Station förderte besonders den eigenständigen, verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol, lieferte Entscheidungshilfen für ein gesundheitsförderndes Verhalten und sensibilisierte Schutzmechanismen, die uns das Nein-Sagen beim „Trinken“ erleichtern.
  4. Station: „Drunk-Buster – voll daneben“: Hier war Geschicklichkeit gefragt. Alle konnten bei einem kleinen Parcours mit einer „Alkoholbrille“ testen, wie sehr sie die Kontrolle über ihren Körper bei 0,4% und bei 1,2% Alkoholgehalt im Blut verlieren. Durch die vorhergehende Station war schnell klar, dass man nicht viel getrunken haben muss, um dem Rad- oder Autofahren nicht mehr gewachsen zu sein. Mit der 1,2%-Brille war es kaum möglich eine gerade Linie zu gehen. Hindernisse, die seitlich an der Linie standen, wurden von allen übersehen. Eine Station, die es in sich hatte,  die sehr betroffen und nachdenklich machte, unterhaltsam und lustig war und deshalb eine optimale Präventionsmethode darstellt.
  5. Station: „Images – mach dir ein Bild!“: Wie beeinflussen mich Werbebotschaften? Zu den Themen Freundschaft, Beziehung, Erfolg, und Genuss sahen und erfanden die Schüler*innen Geschichten und Bilder, die für Alkohol und Tabak werben sollten. Den Jugendlichen wurde sehr bald klar, wie stark ihr eigenes Genussverhalten von den Medien beeinflusst wird. An Kritik wurde nicht gespart. Vor allem erkannten die Schüler*innen schnell, welche Tricks die Werbung anwendet, um unser Kauf- und Konsumverhalten anzuregen.
  6. Station: „Talkshow“: An dieser Station bekam die Gruppe eine Menge Bildkarten mit Personen oder Gegenständen an die Hand. Nun galt es kreativ zu sein und damit eine Geschichte aus dem Alltag zu erfinden, in der Alkohol zum Verhängnis wurde.

Bei dieser Station gab es großen Spielraum, eigene Probleme zu diskutieren, ohne sich selbst dazu zu bekennen. Natürlich wurde zum Schluss einer jeden Geschichte gemeinsam versucht, ein glückliches Ende zu finden: Was wäre dein Wunsch gewesen? Wie hätten sich die Eltern oder der Jugendliche anders verhalten sollen? Die Aussicht, dass alle Probleme eine Lösung finden können, war an dieser Stelle ebenso wichtig, wie das Aufzeigen der Problematik „Alkohol“.

Ein unglaublich toller, nachhaltiger Vormittag ging zu Ende, bei dem alle Schüler*innen gerne noch länger verweilt hätten. Ein Präventionsprojekt der ganz besonderen Art ist der Klarsicht-Mitmach-Parcours, da er begeistert, Spaß macht, zum Nachdenken anregt,  Meinungen verändern kann und auf vielfältige Weise die Teilnehmer  in unterschiedliche Gefühlswelten stürzt. Weiterhin wird dieser Parcours fester Bestandteil der Suchtprävention an unserer Schule sein.

Anja Schmidt